Chronik
Kleiderspendenaktion für das ungarische Dorf Izmény
Die Kleiderspendenhilfsaktion für das ungarische Dorf Izmény, im südlichen Donautal gelegen, konnte vor kurzem erfolgreich vor Ort übergeben werden. Die Aktion wurde von dem Verein Freundeskreis Italien e.V. initiiert und fand mit der Trachtenkapelle Elters e.V. einen tatkräftigen Unterstützer. Der evangelische Pfarrer Georg Ander-Molnár, und die 1.Vorsitzende Regina Goldbach organisierten die Sammlung und den Transport nach Ungarn, den sie auch persönlich durchführten. Begleitet wurden sie dabei von Gregor Jahn aus Elters.
Durch den Kontakt der Trachtenkapelle Elters wurde die Volkstanzgruppe „Izményi Székely Népi Együttes" zum Multi Etnica 2012 nach Hofbieber eingeladen. Dort begeisterten die meist jungen Tänzer/Tänzerinnen ,30 Personen, das Publikum mit ihren Tänzen in originaler Tracht. Der Freundeskreis Italien erfuhr während des kurzen Aufenthaltes der Volkstanzgruppe von hilfsbedürftigen Menschen in dem kleinen Dorf und initiierte umgehend eine Kleiderspendenaktion in Zusammenarbeit mit der Trachtenkapelle Elters.
Izmény liegt im südlichen Bezirk, jenseits der Donau, 1120 km von Hofbieber entfernt und hat 560 Einwohner. Im ortsansässigen Kindergarten werden derzeit 17 Kinder betreut, davon 13 Kinder aus Familienstrukturen die unterhalb der Armutsgrenze leben. Die Schule des Ortes wurde geschlossen, da immer mehr junge Menschen aus dieser ländlichen Region in nahe gelegene Städte abwandern, oder zur Arbeit in das 160 km entfernte Budapest wechseln.
Der Ort ist geprägt von deutscher Geschichte, Kaiserin Maria Teresia (1740-1780) siedelte hier Donauschwaben an. Die zweite Besiedlungswelle begann unter Josef II., 1780-1790. Seit dieser Zeit wurden die Familien aus der Pfalz, aus Hessen, Württemberg, aus der Fuldaer, Mainzer und Frankfurter Gegend, auch aus dem Saargebiet in Ungarn massenweise angesiedelt und nach dem 2.Weltkrieg wieder vertrieben. Einige wenige sind geblieben. 1945 wurde eine ungarische Minderheit, die Sekler, aus der Ukraine und Moldawien zwangsangesiedelt. Auf dem Friedhof des Ortes sind überwiegend deutsche Namen zu finden. Heute leben noch 2-3 Familien Donauschwaben vor Ort, die lebendig von der Geschichte erzählen. Für sie wird regelmäßig ein deutschsprachiger Gottesdienst gefeiert, ihre Sprache haben sie beibehalten. Die Volkstanzgruppe Izményi Székely Népi Együttesbewahrt seit 40 Jahren die Tradition und Bräuche der Sekler und ist seit 1978 in ganz Ungarn bekannt.
Dank vieler helfender Hände aus der Gemeinde Hofbieber konnte der Transport in einem Kleinbus mit Anhänger, darin 150 Kartons mit guterhaltener Damen-,Herren- und Kinderkleidung am ersten Novemberwochenende persönlich in Izmény übergeben werden. Die Menschen vor Ort waren überwältigt von der Spendenbereitschaft und der Menge an Sach- und Kleiderspenden.
Am 15.November berichteten Pfarrer Georg Ander-Molnár, die 1. Vorsitzende , Regina Goldbach und Gregor Jahn im Gasthof „Zur Linde" in Langenbieber von der Übergabe in Ungarn. Zahlreiche Gäste waren gekommen und erfuhren durch den Reisebericht, der mit interessanten Bildern von Sammlung, Transport und persönlicher Übergabe in Izmény zusammengestellt war, von der Dankbarkeit der Menschen in Ungarn. Eine Kostprobe selbsthergestelltem, ungarischem Obstbrand und für jeden Gast ein Mitbringsel von original ungarischem Paprikapulver rundeten den Abend ab.