Toskanareise vom 23.09.-29.09.2008

Toskanareise vom 23.09.-29.09.2008

Am 23.09.2008 startete unsere Reise in die Toskana. Über die wunderschöne Schweiz, die Lombardei und die Emilia erreichten wir am Abend unser Ziel, den an der Versiliaküste gelegenen Ferienort Lido di Camaiore. Das gemütliche 3-Sterne Hotel "Piccolo Mondo" ("Kleine Welt") war von nun an der Ausgangspunkt für unsere Touren.

Am Mittwoch hatten wir zunächst Gelegenheit zum Marktbesuch in Forte dei Marmi, bevor wir uns anschließend auf den Weg zu den Marmorbrüchen von Carrara machten. Unter fachkundiger Leitung von Heike lernten wir u. A. die verschiedenen Abbruchverfahren und die Verwendungsmöglichkeiten des "Abfalles" kennen: Marmorpulver ist z. B. Bestandteil von Zahnpasta, Scheuermilch und Calcium-Tabletten. Sehr beeindruckt waren wir vor allem vom Können der LKW-Fahrer, die die Marmorblöcke über unbefestigte und ungesicherte Wege aus den Bergen ins Tal befördern. Ein wahrlich gefährlicher Job, insbesondere bei Regen. Unsere Bedenken, dass bei so viel Marmorabbau irgendwann nichts mehr von den Apuanischen Alpen übrig sein werde, konnte Heike mit der Information, dass die Vorkommen noch auf weitere 2000 Jahre geschätzt werden und die Abbruchmethoden inzwischen darauf ausgelegt sind, das Landschaftsbild zu erhalten, zerstreuen.

Pisa und die Wunderwiese (Piazza dei Miracoli) waren am Donnerstagvormittag unser Ziel. Unter kompetenter Führung von Miriam besichtigten wir den Schiefen Turm (Campanile = Glockenturm), den Dom (auch von innen) und die Taufkirche (Baptisterium) und lernten dabei den typisch romanisch-pisanischen Baustil kennen. Von Miriam wurden wir hier bereits auf die bestehende Rivalität zwischen Pisa und Lucca aufmerksam gemacht, die von der ebenso fachkundigen Vittoria nachmittags in Lucca bestätigt und eingehender erklärt wurde. Von der gewaltigen Stadtmauer aus führte uns Vittoria durch die engen Gassen, vorbei an der Piazza S. Michele, dem Haus des berühmten Komponisten Puccini und der Piazza Napoleone (von den Einwohnern Luccas nur Piazza Grande genannt) zum Duomo S. Martino und zur Piazza Anfiteatro, um die sich heute die teuersten Wohnungen der Stadt gruppieren.

 

Ebenfalls exzellent wurden wir am Freitag auf der Insel Elba von Jana begleitet. Nach der Überfahrt mit der Fähre von Piombino nach Portoferraio (= Eisenhafen) konnten wir auf der Rundfahrt die herrliche Vegetation, malerische Buchten und die Hauptorte Portoferraio, Marciana, Marina di Campo und Porto Azzurro kennen lernen. Der Einfluss Napoleons, der während seiner Verbannung 1814/1815 auf der Insel weilte, ist auf vielfältige Weise bis heute spürbar. Und auch die Mineraliensammler unter uns kamen auf dieser Insel, die sehr reich an Eisenerzen ist, auf ihre Kosten.

Am Samstag besuchten wir unsere italienischen Freunde in Modigliana. Wieder konnten wir die einzigartige Gastfreundschaft erleben. Bereits am Ortseingang wurden wir mit Schildern herzlich willkommen geheißen, und bei ausgelassener Stimmung wurde uns ein 5-Gänge-Festmahl kredenzt. Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung mit Ernennung der italie-nischen Ehrenmitglieder aus allen 5 Orten der Comunità Montana Acquacheta hatten wir Gelegenheit zu einem geführten Stadtrundgang, bevor wir uns am Nachmittag schon wieder auf den Rückweg machen mussten. Nicht ohne von Serena Bambi, Giuseppe Mercatali, Regina Goldbach und André Fleck, herzlich verabschiedet und von unseren Ospiti (Gast-gebern) reichlich mit Leckereien für das Abendessen versorgt worden zu sein. Gastfreund-schaft vom Feinsten, anders lässt es sich nicht beschreiben. Diejenigen von uns, die dies noch nicht erleben durften, waren tief beeindruckt und die "Kenner" nicht weniger.

 

Florenz (Firenze), am Arno gelegen, Hauptstadt der Toskana, Wiege der Renaissance und lange Zeit das Machtzentrum der einflussreichen Medici war am Sonntag unser Reiseziel. Kompetent geführt von Brigitte, erlebten wir auf Schritt und Tritt den Kultur- und Kunstreichtum dieser herrlichen Stadt. Berühmte Florentiner wie Machiavelli, Dante, Michelangelo und Giotto haben überall ihre Spuren hinterlassen. Über die Piazza Santa Croce, vorbei am Palazzo del Bargello (erster Kommunalpalast von Florenz, heute ein Museum für Skulpturen) und dem Geburtshaus Dantes erreichten wir den prachtvollen, überreich mit Marmor verkleideten Duomo Santa Maria del Fiore. Dessen Kuppel, von Baumeister Brunelleschi als Doppelschale konzipiert, gilt als technische Meisterleistung. Sehr beeindruckt waren wir auch von der goldenen Paradiestür am Baptisterium, auf der Szenen aus dem Alten Testament dargestellt sind. Unsere Tour führte uns weiter über die Piazza della Repubblica zur Ponte Vecchio (Alte Brücke) mit ihren vielen Juweliergeschäf-ten. Zu früheren Zeiten hatten dort noch die Metzger ihre Läden. Unweit der Ponte Vecchio befinden sich die Uffizien, die seinerzeit die Büros (daher der Name "ufficio" = Büro) der Medici beherbergten und heute als Museum dienen, in dem weltberühmte Kunstwerke zu bestaunen sind. Direkt nebenan liegt die Piazza della Signorina mit dem Neptunbrunnen und dem Palazzo Vecchio, der von David und Herkules "bewacht" wird. Den Kopf voller schöner Eindrücke hieß es nun, wieder Abschied von dieser prächtigen Stadt zu nehmen. Unser Busfahrer Dieter gönnte uns aber noch eine "Zugabe", in dem er auf der Piazzale Michel-angelo, hoch über den Ufern des Arno, einen kleinen Stopp einlegte und uns die Möglichkeit gab, einen letzten Blick über die Dächer von Florenz zu werfen.

 

Über Bologna und Verona erreichten wir am Abend Bussolengo am Gardasee, in dem wir für die letzte Übernachtung auf unserer Reise im Hotel "Gardesano Centro Turistico" eincheckten.

Am Montag hieß es nach sonnigen Tagen voller schöner Eindrücke Abschied zu nehmen von Bella Italia. Über Südtirol (Trentino - Alto Adige), wo wir uns noch mit hochprozentigen Obstbränden und leckerem Schinkenspeck eindecken konnten, ging es über den Brenner zurück in die Heimat.